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Your Work Here

Kooperation mit Martin Plüddemann

Installation im öffentlichen Raum
6 Großflächenplakete, 60 digitale Werbetafeln
2022

Your work Here

Köln, 16.–20. November 2022
Ebertplatz / Hauptbahnhof / Bahnhof Deutz

Eröffnung
16. November 2022 ab 20.00 Uhr
Ebertplatzpassage

Finissage
20. November 2022 ab 15.00 Uhr
Nikolausstr. 69–71 / Hinterhof

yourworkhere.art

Wir kennen sie alle, die riesigen Billboards und LED-Screens, die sich uns als Benutzer·innen im Stadtraum aufdrängen. Sie schreien ihre Werbebotschaften in den Raum hinein und wollen nur eins: wahrgenommen und gesehen werden.

Zur diesjährigen Art Cologne begegnen den Besucher·innen Billboards, die sich auf den ersten Blick in die Werbelogik der großformatigen Plakatflächen einreihen und diese erst im zweiten Moment unterlaufen: Auf den großformatigen Werbeflächen am Ebertplatz können die Stadtbenutzer·innen auf weißem Grund in schwarzen Lettern die lapidare Botschaft lesen: „Hier könnte Ihre Arbeit hängen!“. In der simpelsten Form – der allgegenwärtigen Schriftart Helvetica – Schwarz auf Weiß – ist die klare Botschaft formuliert.

Ab dem 16.11.2022, pünktlich zur Vernissage der Art Cologne, können die Billboards sowohl am Ebertplatz auf den sechs großformatigen Werbeflächen, als auch am Kölner Hauptbahnhof und am Deutzer Bahnhof als digitale Textbotschaften auf den sechzig(!) Electronic Billboards betrachtet werden.

Indem Fendrich und Plüddemann ihre Arbeit in der urbanen Szenerie der Massenmedien platzieren, wird das Kunstwerk ein Teil von ihnen. So entfremden Fendrich und Plüddemann durch die mediale Dislokation der Kunst diese von sich selbst oder machen andersherum die Werbung zum Stilmittel einer institutionskritischen Attitüde. So kann die Arbeit als Riss im Gefüge des Kunstmarktes gelesen werden: Sie ist weit weg, unantastbar, in gewisser Hinsicht nicht greifbar und arbeitet gleichzeitig mit dem medialen Impetus des Kunstmarktes. Die Arbeit ist somit einerseits institutionskritisch und als Kommentar zur Art Cologne zu verstehen, andererseits ist sie Teil des medialen Illusionsapparats, der den öffentlichen Raum überformt und unsere Wahrnehmung prägt.

Fendrich und Plüddemann präsentieren ihre Kunst am Kreuzungspunkt zwischen Kunst, Kommerz, öffentlichem Raum und (trivialem) Text. Das Werk generiert seine Bedeutung genau an jener lokalen und temporalen Schnittstelle, die sich zwischen Medialität, Urbanität, Kunst und Semiotik ereignet und sich gleichzeitig dort erst entfalten kann. Und genau darin liegt ihre Kraft: Durch die Dislokation der Kunst in die mediale Welt der Werbung wird die Sprengkraft der Kunst spürbar – als Negation des Kunstmarktes und des Konsums, der sie sich verweigert und somit zum Vehikel des Diskurses über die Kunst und sich selbst wird.

Claudia Tittel

Gefördert durch die Akademie der Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR

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